„Wenn ich dein Leben hätte, wäre ich auch glücklich“, bekomme ich oft gesagt. Ich reise viel, sehe die Welt und weiß, dass ich mich dafür glücklich schätzen darf. Ich weiß aber auch, dass ich ohne das alles genauso glücklich sein kann. Den Glück ist so viel mehr als nur Reisen. Vor fünf Jahren saß ich noch heulend unter Palmen im Paradies und war todunglücklich. Warum? Weil ich neidisch war, Glück von Like-Zahlen abhängig gemacht habe und kein Vertrauen in mich und das Leben hatte. Ich habe damals das Gleiche gemacht wie die Leute, die mir sagen: „Wenn ich dein Leben hätte, wäre ich …“ Ich dachte immer, es muss noch etwas passieren, bevor ich glücklich sein darf. Es reicht nicht das Reisen. Ich muss noch mindestens 50.000 Facebook Fans haben, ein Buch schreiben, ein eigenes TV-Format haben und und und.
Ich hatte irgendwann die 50.000 Facebook Fans, aber war ich deswegen glücklicher? Nein. Ich habe irgendwann ein Buch geschrieben und hatte es in der Hand. Aber war ich deswegen glücklicher? Für den Moment, ja. Aber auf Dauer? Nein! Ich hatte irgendwann meine RTL Punkt 12 Rubrik im TV. Aber war ich deswegen glücklicher? Eher stolz. Ich glaube, beim Glück ist der Weg das Ziel. Wenn das Ziel Glücklichsein ist, dann sollten wir möglichst viel Spaß auf den Weg dorthin haben. Alles, was ich bisher machen durfte und ausprobiert habe, war toll. Jeder Misserfolg hat mich geprägt, jeder böse Mensch ein Stück stärker gemacht. Es heißt ja immer so schön: Man soll das Glas halb voll und nicht halb leer sehen. Doch wie geht das?
1. Hör auf dich!
Wir gehören zwar alle zu der Gattung Mensch, doch trotzdem haben wir alle ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und wie wir es gerne führen möchten. Nur weil meine Nachbarin ihre fünfköpfige Familie glücklich macht und meinen Nachbarn ein 5er BMW, heißt das noch lange nicht, dass ich das auch will. Ich denke, der erste Weg zum Glück ist, sich selbst zu verstehen und sich jeden Tag aufs Neue zu fragen: Was hat mich heute glücklich gemacht? Kann ich davon mehr bekommen? Wenn ja, wie? Manchmal belügt man sich auch selbst, denkt, man braucht die ganze Woche Action und 500 Hobbys, doch wäre man mit einem Glas Wein und einem Buch auf dem Sofa viel besser aufgehoben.
2. Schau nicht auf andere
Da kommen wir auch schon zum zweiten Punkt. Oft machen wir so viele Sachen einfach nur, weil wir bei anderen ein bestimmtes Bild erzeugen wollen, oder irgendwie dazu gehören möchten. Wer gibt schon gerne zu, dass er am liebsten Kamillentee trinkt und um 10 Uhr ins Bett geht? Ist doch cooler einen Cold Brew Kaffee zu trinken, dazu ein Matcha-Bällchen zu essen und danach die Nacht in einem coolen Kellerclub durchzutanzen. Ich tanze gerne. Auch im Kellerclub, doch am liebsten im Wohnzimmer vor Boris und dazu trinke ich trockenen Weißwein und gehe um 11 Uhr schlafen. Ich mag es. Ich mache es. Ich bin Gott sein dank alt genug, so dass ich anderen gegenüber kein Geltungsbedürfnis mehr habe und denke „Ist mir doch wurscht, was die anderen denken. Ich habe genug eigene Gedanken.“
3. Liebe dich!
Ich weiß, das hört sich irgendwie dämlich an, „liebe dich“ … Doch es ist das aller, aller wichtigste auf dem Weg zum Glück. Wenn ich mit mir zufrieden bin, dann ist es egal, was andere denken und machen. Dann bin ich weder neidisch noch missgünstig. Die Selbstliebe fängt mit dem Körper an. Ich muss mich wohlfühlen in meiner Haut. Als 14-jährige wollte ich meine Nase operieren lassen. Da war ein kleiner Huckel und ich dachte, ohne ihn wäre ich ein besserer und glücklicherer Mensch. Mit 18 Jahren, als meine Oma im Sterbebett lag, habe ich den gleichen Huckel auf ihrer Nase entdeckt. Er ist mir vorher nie aufgefallen. Seitdem liebe ich ihn. Er erinnert mich jeden Tag an sie. Mit meiner Cellulite habe ich mich mittlerweile auch abgefunden. Ich habe halt ein schwaches Bindegeben. Doch noch wichtiger ist es, sich und seine Eigenschaften zu lieben. Ich mag meine Empathie, auch wenn sie mich manchmal dazu bringt, mit wildfremden Menschen mitzuweinen. Ich mag meinen Tatendrang und Willen, auch wenn er mich nie zur Ruhe kommen lässt. Und ich mag meine Neugierde, die mir die Welt oft aus ganz anderen Perspektiven zeigt.
Was ich nicht mag sind meine launischen Phasen. Ob ich die noch ändern kann oder einfach hinnehmen muss, ist mir noch nicht klar. Was ich aber auf jeden Fall unterschreiben kann ist, dass alle gehässigen Menschen, die viel lästern oder über andere urteilen, eigentlich ein Problem mit sich selbst haben. Das Problem heißt meistens „Unzufriedenheit“ und „Selbsthass“. Sie lieben sich nicht und können somit auch nichts Gutes an anderen sehen. Also wenn manchmal jemand schlecht über euch redet, hat er eigentlich ein ganz großes Problem mit sich selbst.
4. Vertrauen und Veränderung
Die zwei magischen „V“s: Vertrauen und Veränderung. Viele mögen es vielleicht als naiv abstempeln, doch mir hilft dieser Gedankengang enorm. Ich sehe in allem einen Sinn! Manchmal erkenne ich ihn nicht gleich. Manchmal Jahre später. Manchmal nie. Ein schönes Beispiel: Hätte ich damals in der Schule die Hauptrolle im Theaterstück bekommen, die ich so unbedingt wollte, wäre ich wahrscheinlich nicht mit Paul zusammen gekommen. Wäre Boris nicht fast vom Wildschwein getötet wurden, hätte ich die Zeit danach und jeden einzelnen Tag bis heute nicht so intensiv mit ihm verbracht. Manchmal wird man im Leben auch mit scheiß Sachen konfrontiert. Beispielsweise mit Angst. Ich habe jedes Mal Angst, wenn ich Boris alleine lasse und wegfahre. Angst, dass etwas passieren könnte. Ich sehe die Angst als Herausforderung und sage mir jedes Mal: Du musst dich ihr stellen, sonst beherrscht sie dich. Das Leben ist für mich wie ein Spiel mit Herausforderungen und jede Herausforderung bringt mich eine Runde weiter. Mir hilft nicht nur das Vertrauen, dass alles einen Sinn hat, sondern auch die Zuversicht, dass eine Planänderung im Leben auch einen Sinn haben kann. Scheitern kann einen Sinn haben. Wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Man muss nur in Bewegung bleiben, dann tut sich was.
5. Ändern statt zu jammern
Ich habe wirklich ein Problem mit Menschen, die über geschehene Dinge, die man nicht mehr ändern kann, jammern. Vielleicht bin ich auch schon völlig abgestumpft, weil bei mir einfach nie was glatt läuft und das „schief laufen“ normal ist. Ich denke, Glück hat auch etwas mit Energie zu tun. Positiver Energie. Wenn ich mich negativ in irgendetwas reinsteigere, dann kann von der positiven Energie nicht mehr viel übrig bleiben. Wenn mich etwas aufregt, frage ich mich deshalb: Kann ich etwas daran ändern? Wenn ja, dann mache ich es. Wenn nein, akzeptiere ich die Situation und rege mich nicht weiter darüber auf. Man kann lernen, seine Gedanken und Gefühle zu steuern. Ihr könnt euch selbst auf die Finger hauen, bevor ihr wieder in eine Negativspirale geratet. Ihr habt mehr davon, wenn ihr aus Fehlern lernt, die Konsequenzen ändert und akzeptiert. Don’t complain, be happy!
Hast du Schwierigkeiten, ein bestimmtes Thema loszulassen oder eine zufriedenstellende Lösung zu finden? Oft hilft der Rat einer unbeteiligten Person aus einem komplett anderen Umfeld. Optimal ist es, wenn die Person schon Erfahrung in dem Gebiet hat, wo euer Problem angesiedelt ist. Hervorragend eignet sich ein persönliches Coaching mit einem erfahrenen Gegenüber. Gerne unterstütze ich dich als zertifizierter Life Coach beim Strukturieren deiner Gedanken, der Definition deiner persönlichen Ziele und helfe dir, deinen Fokus zu setzen. Melde dich gern, wenn du bereit bist Klarheit zu schaffen:
6. Geld ist nicht gleich Glück
Ich bin mir zu 100% sicher, dass Geld die meisten Menschen nicht glücklicher macht. Zumindest die nicht, die nicht nur ein oberflächliches Dasein auf dieser Welt anstreben. Geld bringt aber auf jeden Fall Sicherheit und für jemanden, den Sicherheit sorglos macht, auch eine Gewisse Art von Glück. Ich habe mir ehrlich gesagt, bevor ich diesen Artikel geschrieben habe, noch nie so richtig Gedanken darüber gemacht, was Geld für mich bedeutet. Emotional nichts, außer eben Sicherheit.
Ich gehe jetzt natürlich von dem Fall aus, dass alle unsere Grundbedürfnisse gedeckt sind und wir uns keine Sorgen machen müssen, ob wir uns morgen etwas zu Essen kaufen können. Für mich hat Geld den Glücksfaktor, dass ich vielleicht jemanden dabei helfen kann, sich morgen etwas zu Essen kaufen zu können.
7. Humor gegen Hoffnungslosigkeit
Es gibt Momente, da sitze ich allein in der Wohnung und muss lachen – über mich selbst. Beispielsweise wenn ich meine Taschenrechner-App aufhabe und versuche damit jemanden anzurufen. Es gibt aber auch Momente, da ist mir eigentlich gar nicht zum Lachen zu Mute. Da ist eine Situation, die kann ich nicht ändern. Um sie besser hinzunehmen, hilft mir Humor ganz oft. Und wer sich selbst nicht zu ernst nimmt, wer über seine Blödheit lachen kann, der kann das Leben viel leichter hinnehmen. „Nimm es mit Humor“, ein Satz, der in jeder Glücksfibel stehen sollte.
Wie ich schon am Anfang des Textes geschrieben habe, gehören wir alle zur Gattung Mensch, doch haben unsere ganz eigene Vorstellung, was Glück für uns bedeutet. Das war meine Sicht und vielleicht überdenkt der ein oder andere seine Sicht der Dinge oder fühlt sich inspiriert durch den Text. Ich sitze immer noch unter Palmen, doch im Gegensatz zu früher glücklich! Glücklich, zufrieden und mit der tiefen inneren Zuversicht, dass immer alles gut wird und wenn nicht, dann hat es einen Sinn.