Entscheidungen treffen – jeder von uns muss es tun. Oft fällt es uns schwer, manchmal drücken wir uns davor. Dabei ist es so wichtig, denn unsere Entscheidungen und ihre Konsequenzen bestimmen unser persönliches Glück.
Die gute Nachricht: Ihr könnt lernen, gute Entscheidungen zu treffen. Woran ihr eine schlechte Entscheidung erkennt, wie ihr sie vermeidet und welche Methoden bei der Entscheidungsfindung helfen – das alles erfahrt ihr in diesem Artikel.
Entscheidungen treffen: Was ist eine schlechte Entscheidung?
Tatsächlich kann man recht rational zwischen guten und schlechten Entscheidungen unterscheiden. Dabei geht es immer um die Frage: Was ist mein Problem und löst meine Entscheidung die Symptome des Problems oder geht bis zur Ursache?
Dabei ist es natürlich wichtig, sich der Ursachen eines Problems bewusst zu werden.Wie ein Arzt müsst ihr die richtige Diagnose stellen, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Stellt euch hierfür immer wieder die Frage: Was sonst kann das Problem sein?
Eine tolle Methode dafür ist die Root-Cause-Analyse, die der Amazon-Gründer Jeff Bezos gerne anwendet. Ihr fragt euch hierbei immer wieder, mindestens aber dreimal „Warum, warum, warum“, um an den Kern eures Problems zu kommen.
Ein Beispiel:
- Warum bin ich unglücklich? Weil meine Beziehung schlecht läuft.
- Warum läuft meine Beziehung schlecht? Weil wir uns immer nur streiten.
- Warum streiten wir uns immer nur? Weil wir keine gute Kommunikationsstruktur haben.
Ein häufiger Fehler bei der Entscheidungsfindung ist übrigens sich von Emotionen leiten zu lassen. Seid möglichst rational, überschätzt euch nicht und distanziert euch emotional von eurem Problem.
Entscheidungen treffen: Entscheidungshilfe – Methoden zur Entscheidungsfindung
Die Root-Cause-Analyse habt ihr ja schon kennengelernt. Es gibt aber weitere verschiedenste Entscheidungshilfen, die uns helfen, einen Überblick über ein Problem und mögliche Lösungen zu bekommen:
- Mind Map: Zeichne deinen Entscheidungsweg als Mind Map auf ein Blatt Papier. In der Mitte ist eine Ausgangsposition. Davon abgehend kommen die verschiedenen Richtungen, in die du gehen könntest. Gehe jeden Weg einmal bis zum Ende. Betrachte rational die positiven und negativen Ausgänge deiner Entscheidung und fühle nach, was der jeweilige Weg mit dir macht.
- Zurückschau-Methode: Der gegensätzliche Weg zur Mind Map ist, sich in die Zukunft zu versetzen und sich einmal das Worst Case Szenario vorzustellen. Was ist nach der Entscheidung alles schief gelaufen?
Nehmt euch fünf Minuten Zeit und schreibt auf, was das Scheitern verursacht hat sowie die möglichen Lösungen für diese Probleme. Diese Übung wird euch dabei helfen, mögliche, aufkommende Probleme schon früh zu erkennen und zu vermeiden.
Ist die Zeit vorbei, dann schreibt noch einmal fünf Minuten die wirklichen und positiven Aspekte der Entscheidung auf.
Entscheidungen treffen: Richtige Moment finden & Stress vermeiden
Ja, Entscheidungen treffen ist oft schwer. Aber auf Veränderung hoffen bringt nichts. Seinen Blickwinkel zu verändern, kann aber durchaus etwas bringen. Hierbei hilft:
- ein Spaziergang an der frischen Luft
- Sport treiben
- etwas zu einem anderen Thema lesen
- Meditieren
- Schlafen
Tatsächlich ist es wissenschaftlich bewiesen, dass Schlafen bei der Entscheidungsfindung hilft. In der REM-Schlafphase (der Rapid Eye Movement Phase) verarbeiten wir emotionale Erlebnisse in unseren Träumen. Somit bauen wir negative Emotionen ab. Am nächsten Tag können wir uns so über mehr Konzentration und eine bessere, rationalere Urteilsfähigkeit freuen.
Achtsamkeit hilft ebenso gut bei schwierigen Entscheidungen. Wer Achtsamkeit trainiert, der lernt, sich nicht von den Einflüssen des Alltags ablenken zu lassen. Somit wird man automatisch rationaler – auch beim Entscheidungen treffen. Achtsamkeit erlernt ihr wunderbar durch Meditation (tolle Apps sind 7Mind und Headspace).
Versucht außerdem euch bewusst zu machen, was Entscheidungen für eine Kraft bergen. Dass Veränderung bevor steht, egal in welche Richtung und ihr in jedem Fall an der Entscheidung wachsen werdet. Somit wird der Blick etwas von der eigentlichen Entscheidung abgewendet, die Angst wird kleiner und wir sehen das große Ganze. Es ist nicht gut, sich zu einer Entscheidung zu zwingen. Es hilft aber ungemein, sich eine Frist zu setzen.
Entscheidungen treffen: Sich Hilfe holen
Sich nicht alleine den Entscheidungen stellen zu müssen und sich Inspiration zu holen ist toll. Allerdings müssen wir dabei aufpassen, uns nicht zu sehr an anderen Menschen zu orientieren. Sonst folgt schnell die Selbstentmündigung.
Besonders Freunde und Familie geben gerne Rat, der zu ihren persönlichen Ansichten passt und den sie als sicher empfinden. Oft überlappt sich das mit unseren eigenen Meinungen, da der Mensch sich zu gern mit Leuten umgibt, die ähnlich denken. So kommt es schnell zum „Bestätigungsfehler“, demAustausch von allzu gleichen Argumenten.
Auch Vorbilder und Experten sind in puncto Selbstbestimmung mit Vorsicht zu genießen. Schnell passiert es, dass wir unsere Selbstbestimmtheit verlieren und den eigenen, individuellen Lebensweg verlassen. Wir neigen hier oft dazu, blind zum Mitläufer zu werden.
Am besten ist der Rat einer unbeteiligten Person aus einem komplett anderen Umfeld. Optimal ist es, wenn die Person schon Erfahrung in dem Gebiet hat, wo euer Problem angesiedelt ist. Hervorragend eignet sich ein persönliches Coaching mit einem erfahrenen Gegenüber. Gerne unterstütze ich dich beim Strukturieren deiner Gedanken, der Definition deiner persönlichen Ziele und helfe dir, deinen Fokus zu setzen. Melde dich gern, wenn du bereit bist Klarheit zu schaffen:
Entscheidungen treffen: Keine Angst vor Neuem!
„Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung.“ – Heraklit
Ja, ein etwas abgedroschener Spruch, aber dennoch so wahr. Wir müssen keine Angst vor Neuem haben. Es kommt doch sowieso anders, als man denkt. Wer etwas Mut braucht, der kann sich folgende Fragen stellen:
Wie viele schwierige Entscheidungen habe ich in meinem Leben schon getroffen?
Wie viele Entscheidungen habe ich bereut?
Was wäre das schlimmste, was mir geschehen kann, wenn ich eine „falsche Entscheidung“ treffe und wie würde ich damit umgehen?
Wer trotzdem Angst hat, den kann ich beruhigen. Tatsächlich ist das menschliche Gehirn Veränderung gegenüber abgeneigt. Wandel ist anfangs anstrengender. Deswegen verhält es sich oft gegensätzlich zum Bauchgefühl. Reflektiert, was ihr durch die Entscheidung werden könntet. Mache dir bewusst: Wer die Entscheidung trifft, wird zu der Person.
Wir nehmen Glück oft als Ziel wahr. Dabei ist es nur das Produkt unserer individuellen Entscheidungen. Etwas, das wir nur im Moment spüren – durch soziale Interaktion, unsere Willenskraft und selbstbestimmtes Handeln. All dies bedarf einer Aktivierung durch – na klar – Entscheidungen. Sie formen uns zu unverwechselbaren Charakteren.
Es ist manchmal schwierig, sie zu treffen. Dennoch bergen sie eine wahnsinnige Kraft. Nur sie können uns zu wahrem Glück führen. Und das Tolle daran – jeder kann lernen, gute Entscheidung zu treffen.